Paul Smith und Picasso in Paris + Gallery Weekend in Berlin

In dieser WELTKUNST-Ausgabe entdecken wir in der Staatsgalerie in Stuttgart die Werke von Cindy Sherman, die virtuos mit den Bildern der Mode und Selfie-Kultur spielt. Dann geht es weiter nach Berlin, wo wir Ihnen beim Gallery Weekend die Hilghlights aus den Werken von 50 Gallerien präsentieren. Anschließend nehmen wir Sie mit auf eine dreitages Reise in die Buchmessestadt und grüne Metropole Leipzig. Hier zieht es heute viele junge Kunstschaffende hin.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

 »I love Paris in the springtime«, diese Melodie hatte ich bei meinem Besuch dort im Kopf, gesungen vom alten Screamin’ Jay Hawkins. Das war, kurz bevor die Demonstrationen gegen das neue Rentenalter losgingen. Noch lange nicht in Rente ist der 76-jährige britische Modedesigner Sir Paul Smith, der im Musée Picasso zum 50. Todestag des Künstlers gerade die Picasso-Jubiläumsschau kuratiert hat. Sie läuft bis Ende August, und ich kann sie Ihnen nur ans Herz legen. Es geht darin natürlich auch um Streifen (für die Paul Smith so berühmt ist): Zum Beispiel hat er für einen Raum lauter Fotografien und ein spätes Selbstporträt ausgesucht, auf denen Picasso das bretonische Streifenhemd trägt. Auch der kongolesische Künstler Chéri Samba hat Picasso in seinem typischen Look gemalt. Auf der Entwurfsskizze (u.), die Brigitte Veyne für Paul Smith angefertigt hat, sieht man außerdem, dass die gestreiften Hemden in diesem Raum an Kleiderbügeln von der Decke hängen. Das wirkt fast ein bisschen wie eine Aufforderung, für einen Tag selbst in die Rolle von Picasso zu schlüpfen. Paul Smith hat mir im Interview von seinen vielen Ideen erzählt. Sie können es ab Seite 32 lesen und über den QR-Code unten auf Englisch in unserer Podcast-Reihe »Was macht die Kunst?« hören. Cindy Shermans großer Schau in Stuttgart haben wir schon lange entgegengefiebert. Die Künstlerin hat uns ziemlich auf die Folter gespannt, als wir auf die Druckgenehmigung ihrer Bilder gewartet haben, uns aber kurz vor Redaktionsschluss mit einem Covermotiv belohnt, das sie erst wenige Stunden zuvor geschaffen hat.

Darüber freuen wir uns sehr. Vielleicht fällt Ihnen bei der Betrachtung unseres Covers noch eine Neuigkeit auf? Unser Logo hat eine typograpfische Überarbeitung erfahren. Die Schweizer Grafikdesignerin Céline Odermatt und unsere Artdirektorin Anja Büchner haben mit viel Stil-gefühl an harmonischeren Proportionen unserer knapp 100 Jahre alten Schrift gefeilt. Das »W« ist dynamischer, das »S« hat mehr Schwung ... Ebenso wie bei unseren Inhalten geht es beim Logo um Tradition und um ein Gefühl für die Gegenwart.

Viel Spaß mit der Kunst!

Lisa Zeitz,
Chefredakteurin

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